Viertes Projekt – Das Reiserad

Nach dem Bau von drei Liegerädern (2009, 2011 und 2013) und dem Umbau eines gebraucht gekauften Liegerad in 2016 finde ich es nun an der Zeit, wieder einmal ein komplett neues Rad zu konstuieren und zu bauen. Das rad aus 2013 hat in den Jahren einige Umbauten und Erweiterungen erfahren. So wurde es zunächst mit einem großen Reisekoffer ausgestattet, die Bremsen wurden gegen hydraulisch Bremsen getauscht. Und schließlich mit einem Nabenmotor ausgestattet. Einige tausend Kilometer habe ich mit diesem Rad zurückgelegt. Größere Touren waren z.B. mehrere Mal nach Bremen und nach Braunschweig. Timmendorfer Strand und Sankt-Peter-Ording hat das Rad auch gesehen. Doch nun wird es Zeit, die Erfahrungen der Jahre in ein neues Bike einfließen zu lassen.

Entstanden ist das Rad von Anfang März bis Mitte Mai 2021.

Ich hatte lange überlegt, ob es ein Tieflieger mit Frontantrieb werden könnte. Das Problem bei Fronttrieblern ist allerdings die Tatsache, dass dies nur mit starren Gabeln zu realisieren ist. Da es sich dabei um eine kompromisslosen Reiserad handeln soll, habe ich mich nun doch wieder für einen klassischen vollgefederten Kurzlieger entschieden.

Hier die Änderungen gegenüber dem dritten Rad:

Der Hauptrahmen besteht wieder aus einem 54 x 1,5 mm Rohr wie bei dem ersten Rad. Um Gewicht zu sparen, wurden die Räder mit einem 42mm Rohr gefertigt. Da bei dem neuen Reiserad mit einiger Zuladung zu rechnen ist, habe ich mit zu einem stabileren Rahmen entschieden. Der Gewichtsunterschied macht gerade einmal 1 kg aus.

Durch eine gestrecktere Form des Hauptrahmens (Materialeinsparung) ist der Drehpunkt der Hinterradschwinge höher. Das hat zur Folge, dass die Feder nicht mehr waagerecht, sondern senkrecht montiert werden musste.

Die Bremsleitung für das Hinterrad, der hintere Schaltzug sowie einige Kabel werden nun unsichtbar durch den Hauptrahmen geführt. Außerdem werden Schaltzüge sowie einige Kabel durch den Lenker geführt.

Als Kettenblatt kommt ein 3er Satz mit 38/48/60 Zähnen zum Einsatz. Das ergibt im Höchsten Gang einen Übersetzung von 5,5 : 1 gegenüber dem 48er Standard-Kettenblatt mit 4,4 : 1. Das ermöglicht auch bei höheren Geschwindigkeiten über 30 km/h noch ein angenehmes Cruising.